Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon sind nicht nur Millionen wert – sie sind auch besonders mächtig. Und gerade durch den Datenskandal um Facebook und Cambridge Analytica zeigt sich wieder: Ihre Macht und ihr Geld gewinnen diese Unternehmen vor allem aus unseren persönlichen Daten. Dabei ist es für Außenstehende schwer zu bestimmen, was Angaben zu unserem Alter, Kaufverhalten und Hobby genau wert sind. Trotzdem geben wir diese Daten leichtfertig her und wissen nicht genau, wo sie überall gesammelt werden und wozu die Firmen sie verwenden.
Bezahlen für Social Media?
Wir können uns nicht vorstellen, für die Nutzung von Facebook und Co. zu bezahlen. Das Internet suggeriert Kostenfreiheit – letzten Endes bezahlen wir aber doch. Und zwar mit unseren Daten. Sie sind die geltende Währung und dadurch extrem relevant für den Wettbewerb der Unternehmen. Was mit ihnen geschieht und wobei sie gesammelt werden, erfahren wir genauso wenig, wie ihren exakten Wert. Das deutsche Bundeskartellamt möchte nun erreichen, dass die Internetnutzer der Verwendung ihrer Daten explizit zustimmen müssen. Das Problem dabei bleibt jedoch die Art, wie die Datennutzung von Firmen kommuniziert wird. „Ich habe die AGBs gelesen und akzeptiert.“ Jeder hat dieses Kästchen schon angekreuzt – die wenigsten haben die Bestimmungen aber wirklich gelesen! Außerdem fehlen den Nutzern Optionen. Wenn wir ein soziales Netzwerk nutzen wollen, sind wir fast gezwungen, auf Facebook oder Instagram zurückzugreifen. Denn Social Media macht nur Sinn, wenn wir uns mit vielen Menschen vernetzen können. Und die sind nun mal auf Facebook und Instagram zu finden.
Unendlichkeit der Daten
Unsere Daten sind ein nicht rivalisierendes Gut,sie sind unendlich. Trotzdem sind sie ökonomisch extrem wertvoll, vor allem für die Werbeindustrie. Durch Datensammlung können Zielgruppen geclustert und Werbeanzeigen gezielt an diese Personen ausgespielt werden. Dadurch werden gezielte Kaufimpulse gesetzt. Unsere Daten verleiten uns nach der Verarbeitung also zum Shopping.
Die neue Datenschutzgrundverordnung, die Anfang Mai in allen Ländern der EU in Kraft tritt, soll personenbezogene Daten besser schützen – und mehr Transparenz darüber schaffen, wie diese von den Unternehmen weitergegeben und verarbeitet werden. Ein zentraler Punkt der Verordnung ist das Recht aufs Vergessen. Damit können Nutzer zukünftig die Löschung ihrer Daten fordern. Vielleicht um den Spruch „Das Internet vergisst nichts!“ abzuschwächen.