E-Sports boomt! 14.000 Zuschauer auf dem Major Event „ESL Cologne 2018“ in der Lanxess Arena, im Januar gibt es einen eigenen E-Sports-Sender, Live Streams von ganzen Events und Zusammenschnitte bei Deutschlands größten Fernsehsendern. Einige schütteln über diesen Andrang bei der Electronic Sports League (ESL) nur den Kopf, für das Marketing bietet sich eine ungeahnte Chance eine neue Zielgruppe zu erreichen.
Die Welt des professionellen gegeneinander Zocken, wie man die E-Sport Szene auch beschreiben kann, schwappt immer mehr in die reale Welt über. Der Verkauf von Medienrechten, Eintrittskarten für Live-Events, Sponsoring und Werbung – das Interesse am Sport wächst. Und das nicht zu knapp. Die ESL lobte beispielsweise 300.000 Euro für den besten Counterstrike Spieler ihres Major Turniers ESL Cologne 2018 aus. Die gesamte Branche ist drauf und dran die Milliardenmarke in ihrem Umsatz zu durchbrechen – für 2020 geht man von knapp 1,3 Milliarden Euro aus. Von denen 130 Millionen aus Deutschland stammen. Trotz des jetzt schon gewachsenen Marktes muss sich die Branche weiter professionalisieren.
Junges und innovatives Umfeld
Besonders für Werbetreibende und Marketingfachleute bietet E-Sports ein riesiges Potential, aber auch großen Beratungsbedarf auf Seiten der Unternehmen. Denn zum einen muss man beachten, dass E-Sports, im Vergleich mit anderen Sportarten, immer noch ein Nischenmarkt ist. Das Interessante allerdings ist, dass dort noch keine festen Strukturen vorherrschen, wodurch die eigene Gestaltungsmöglichkeiten um ein Vielfaches größer sind, als im regulären Sportmarketing. Ein Sponsor wird so mehr zum Partner und nicht als reiner Geldgeber gesehen.
Was bietet Marketing im E-Sport-Bereich?
Die Zielgruppe, die man durch Marketing im E-Sports Bereich erreichen kann, besteht hauptsächlich aus jungen, digitalaffinen Leuten. In vielen Teilen sind sie auch sehr intelligent und technikaffin. Besonders sticht dabei die Vernetzung der einzelnen Gamer oder ihrer Mannschaften mit ihrer Community heraus. Im Gegensatz zu Promis sind die Gamer meist nur einen Klick entfernt und wirken nicht so unnahbar wie Sportgrößen anderer Sportarten, sowie Stars und Sternchen.
Die Werbemöglichkeiten kommen dafür erst mal klassisch daher. Man kann beispielsweise ein Event, ein Team, aber auch einzelne Spieler sponsoren. Bei Spielern ist es interessant, da diese auch bei einem Teamwechsel den Sponsor behalten. Auch kreativere Ansätze wie etwa faszinierende Einbindungen in Live-Streams sind möglich. Als Beispiel dient hier ein digitaler Drache, den nur die Stream-Zuschauer sehen konnten, nicht aber die 80.000 Menschen im Stadion des League of Legends Finale in Peking 2017. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Preise noch sehr moderat sind. Experten gehen zwar noch von einem Preisanstieg von 300 bis 400 Prozent aus, was die aktuelle Situation immer noch zu einem Schnäppchen macht.