Der Newsroom – das Herzstück einer Redaktion. Was im Journalismus schon lange bekannt ist, findet nun auch vermehrt als Corporate Newsroom Einzug in die Unternehmenskommunikation. Dabei werden verschiedene Disziplinen wie Marketing, PR, interne sowie externe Kommunikation gebündelt.
Kommunikation ist eine schnelllebige Branche und entwickelt sich laufend weiter. Dass dabei Digitalisierung eine große Rolle spielt, ist nichts Neues. Diese wurde durch die Corona-Pandemie noch weiter vorangetrieben und fordert damit eine effizientere sowie transparentere Kommunikation. Das erfordert wiederrum eine multimediale Aufbereitung der kommunizierten Inhalte – was durch einen Corporate Newsroom besonders gut funktioniert.
Der Corporate Newsroom als Organisationsform
Spricht man von einem Corporate Newsroom, ist damit nicht die Infrastruktur, sondern die Form der Organisation gemeint. Gearbeitet wird hier in zyklischer Form: Das Themenmanagement bringt für das Unternehmen relevante Themen bei Redaktionskonferenzen ein und spricht sich anschließend mit dem Medienmanagement ab, welches sich um die Erstellung der Inhalte kümmert. Koordiniert wird das Ganze von einem Chef, bzw. einer Chefin vom Dienst. Das Strategieteam kümmert sich um die Distributionswege und entwickelt eine Strategie, wie die produzierten Inhalte am besten verbreitet werden können. Diese Strategie muss sich dabei an den neuesten Trends sowie den von den Verbraucher:innen genutzen Plattformen und Endgeräten orientieren und sich an den Gegebenheiten des Medienmarktes anpassen. Dabei werden Themen- und Medienmanagement getrennt voneinander gehandhabt.
Paid, Earned, Owned und Shared Media
Heute wird digital, vernetzt und ganzheitlich über 360-Grad kommuniziert. Dabei werden Paid Media (klassische Werbung), Earned Media (PR), Owned Media (Content Marketing) und Shared Media (Social Media) gebündelt gehandhabt, wobei vor allem Owned Media stark an Bedeutung gewinnt. Gerade deshalb haben Corporate Newsrooms ein großes Potential im der Unternehmenskommunikation. Denn so wird der „hausgemachte“ Content zum Reichweitenstärksten und Mehrfachleistungen besser vermieden. Dass diese Form der Organisation besonders zukunftsträchtig ist, haben auch bereits große Unternehmen, wie z.B. die BMW-Group, die Deutsche Bahn oder die Deutsche Post erkannt. Sie alle haben einen Corporate Newsroom aufgebaut, um crossmedial kommunizieren zu können. Doch was heißt crossmedial genau? Hier werden mehrere Kanäle inhaltlich, redaktionell und visuell verknüpft – das Gesamtbild wird also stimmiger. Botschaften und Kampagnen werden nun über Social-Media, klassische Medien wie Radio, TV und Printmedien, aber auch über die eigene Website sowie Tools der internen Kommunikation gesendet. Dadurch ist es für Kommunikator:innen auch besonders wichtig, vernetzt und im 360-Grad-Modus zu denken – eine Art der Kommunikation mit großem Zukunftspotential, vor allem in Zeiten der Digitalisierung.