Typografie, die Wissenschaft rund um die Gestaltung und Wirkung der Schrift, ist eine der komplexesten Erscheinungen des Graphic Designs. Es gibt tausende unterschiedliche Schriftarten, die alle eine unterschiedliche Wirkung erzeugen sollen. Grundsätzlich hat die Typografie zwei übergeordnete Funktionen: Eine Botschaft lesbar und gleichzeitig für den Konsumenten schmackhaft zu machen.
Das Branding einer Marke
Besonders in der PR- und Werbebranche spielt die Gestaltung von Text eine wichtige Rolle, wie z.B. beim Branding einer Marke. Denn unterschiedliche Schriften können die Bedeutung von Wörtern und Inhalten beeinflussen und so unter Umständen sogar die Wahrnehmung des Betrachters manipulieren.
Unternehmen verwenden meist Schriften und Textarten, die die Persönlichkeit und die Werte der Marke widerspiegeln. Ein junges, hippes Start-Up entscheidet sich wahrscheinlich eher für eine dynamische, verspielte Typografie, wohingegen ein großer, traditioneller Konzern auf ein professionelles, schlichtes Design setzt. Je nach Botschaft und Unternehmen wird die passende Typografie gewählt. Bei der Auswahl und Gestaltung ist ein ausgebildeter Grafikdesigner hilfreich. Denn Typografie beeinflusst nicht nur den Seh-Sinn, sondern kann auch andere Sinne hervorrufen, wie das Riechen, Schmecken und sogar Fühlen. Zu wissen welche Schriftart wofür am besten geeignet ist und welche Farbe welche Emotion weckt ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Es gibt dabei nicht für jedes Wort und seine Bedeutung eine Universalschrift. Die Wirkung von Typografie ist ein Zusammenspiel von Inhalt, Gestaltung und den persönlichen Erfahrungen und Instinkten des Lesers bzw. Konsumenten. Gerade das macht die Typografie so komplex und ständig wandelbar.
Typografie Trends
Trends kommen und gehen. Das gilt auch für Design und Typografie. Zurzeit gibt es einige Dinge, die bei Konsumenten besonders gut ankommen:
Großbuchstaben, fettgedruckte Schriften und große Schriftzüge sind In. Der „Bold Type“ ist modern, sauber und direkt und gefällt sowohl den Usern im Internet als auch den Lesern der Printmedien. Typografie im digitalen Bereich unterscheidet sich im Grunde nicht allzu sehr von der „Papiertypografie“. Allerdings bietet das digitale Format den Vorteil, interaktive Funktionen und Multimedia-Elemente bei Schriften und Logos einzubinden. Zudem erlaubt digitale Typografie dem Betrachter, die Größe des Inhalts an seine individuellen Bedürfnisse anzupassen. Die Barrierefreiheit wird hierbei demnach mehr unterstützt als im Printbereich.
Ebenfalls beliebt sind Schriftzüge und Logos, die eine Form bilden. Dies wirkt ausdrucksstark, ästhetisch und spiegelt die Kreativität eines Unternehmens wider. Auch Serifenschriften erfreuen sich inzwischen wieder einiger Beliebtheit. Obwohl sie früher als altmodisch galten, rufen diese heutzutage eher Nostalgie und Wärme hervor. Ebenso beliebt sind Retro-Schriftarten aus den 70er und 80er Jahren: Neonfarben und Gothic Styles sorgen beim Konsumenten für Melancholie und ein Gefühl der Freiheit.
Welche Art der Typografie für welches Unternehmen oder PR-Maßnahme die richtige ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Am besten mit der Unterstützung eines professionellen Grafikdesigners. Denn die verwendete Schriftart, Form und Farbe des Inhalts, sagt schon viel über eine Marke aus.