Die Anzahl von Podcasts und Podcast-Hörern ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom (2018) hört jede fünfte Person in Deutschland Podcasts, entweder über einen Streamingdienst wie Spotify oder das Internet. Besonders beliebt ist das Format bei den 21- bis 35-Jährigen. Aber was genau ist ein Podcast eigentlich? Zusammengesetzt aus den englischen Wörtern „Pod“ („play on demand“) und „Cast“ (Abkürzung von „Broadcast“), beschreibt das Wort Podcast einen Audio- oder Videobeitrag, der über das Internet zugänglich ist. Das Audioformat ist deutlich beliebter als das Videoformat, da es leicht zu produzieren ist und es sich immer und überall konsumieren lässt. Auch Unternehmen sind sich inzwischen der Beliebtheit und dem Nutzen von Podcasts bewusst geworden. Sie haben nicht nur deren Potenzial als Werbefläche entdeckt, sondern sind teilweise selbst in die Branche eingestiegen – mit sogenannten Corporate Podcasts.
Sinn und Zweck eines Corporate Podcasts
Corporate Podcasts (auch Markenpodcasts genannt) werden von Unternehmen zu eigenen Marketingzwecken verwendet. Das Unternehmen möchte durch das Audioformat die eigene Marke bei bereits bestehenden oder auch neuen Kunden sichtbarer und relevanter machen. Manche Unternehmen wollen auch durch Corporate Podcasts neue Mitarbeiter gewinnen oder die bereits angestellten informieren und unterhalten. Grundsätzlich können Podcasts zu Kommunikationszwecken vielseitig eingesetzt werden. Hauptsache dabei ist, dass die Themen interessant sind. Die meisten Hörer interessiert es nicht, wer den Podcast produziert oder in Auftrag gegeben hat, solange der Inhalt für sie interessant ist. Die goldene Regel ist, dass das Unternehmen sich nicht in den Vordergrund drängt, denn wenn ein Corporate Podcast zur reinen Dauerwerbesendung wird, schaltet jeder sofort wieder ab. Zudem haben Podcast-Hörer inzwischen einen gewissen Anspruch an die Ton- und Aufnahmequalität. Schlecht produzierte oder sogar rauschende Podcasts haben heutzutage so gut wie keine Chance mehr. Unternehmen sollten sich außerdem von Anfang an bewusst sein, dass ein Corporate Podcast ein langfristiges Projekt ist. Hörerzahlen werden nicht über Nacht in die Höhe schießen und die Folgen werden wahrscheinlich nicht sofort in den Charts landen (wenn überhaupt). Persönliche Empfehlungen sowie die Sozialen Medien spielen bei der Vermarktung eines Podcasts eine sehr wichtige Rolle.
Einige Beispiele für Unternehmen, die Corporate Podcasts veröffentlichen sind die Deutsche Telekom AG, die sich auf das Thema Digitalisierung spezialisiert hat, HORNBACH mit seinem Format „Werkstattgespräche“ oder auch der Lebensmittelhändler EDEKA, der regelmäßig eine Folge seines Ernährungspodcasts herausbringt.
Ob sich der Aufwand eines eigenen Corporate Podcasts lohnt, muss jedes Unternehmen selbst für sich entscheiden. Wer es allerdings versuchen möchte, sollte sich eine bestimmte Zielgruppe aussuchen, auf eine gute Tonqualität achten und keine Dauerwerbesendung daraus machen.