Ein Shirt, das dank integrierter Messinstrumente selbstständig einen Notruf absetzen kann? Ein Kleid, das mittels eingenähter Sensoren belegen kann, wie oft Frauen in Nachtclubs gegen ihren Willen angefasst werden? Was sich im ersten Moment anhört wie Utopie, ist längst Realität. Es ist das Ergebnis einer Vernetzung von Visionären aus der Mode-, Technologie- und Kommunikationsbranche, die gemeinsam Smart Fashion („intelligente Mode“) machen. Im Zuge dieser Synergie werden Kleidungsstücke und Accessoires mit elektronischen Mechanismen versehen, die von außen nicht sichtbar sind und seinem Träger verschiedene Zusatzfunktionen bieten. Ziel ist es, die Modebranche durch das Zusammenspiel von Fashion und Technik neu zu gestalten, gar zu revolutionieren.
Die Idee
Im Rahmen der Smart Fashion sind bereits zahlreiche intelligente Kleidungsstücke entstanden, die dem Träger neben Style zusätzliche Features bieten: Von Kleidern, auf denen mit LED-Lichtern verschiedene Bildmotive dargestellt werden über Accessoires, die ihre Farbe wechseln, ist alles dabei. Besonders spannend wird es jedoch, wenn Messinstrumente für den Puls oder Blutdruck ins Spiel kommen, die Auskunft über den Gemütszustand seines Trägers geben. Dank kleiner Lichtsignale lässt sich so ganz einfach dessen Stimmung ablesen. Ob nervös, fröhlich, wütend oder traurig – nichts bleibt mehr verborgen.
Die Visionäre dahinter
Mode im 21. Jahrhundert wird nicht nur nachhaltiger und tierfreundlicher, sie wird auch immer innovativer. So bietet die Modebranche besonders im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung ein großes Potenzial für erfinderischen Ideenreichtum und neue Trends. Für die Entwicklung und Konzeption von Smart Fashion braucht es dabei vor allem eins: Schlaue und kreative Köpfe, die Mode neu denken und dabei alte Grenzen aufbrechen.
Chancen und Risiken
Smart Fashion ist dabei frischen Wind in die Modebranche zu bringen und diese zu revolutionieren. Die größten Chancen ergeben sich dabei für das Gesundheitswesen. Indem durch Smart Fashion eine unkomplizierte Überwachung der Atem- und Herzfunktion ermöglicht wird, kann sie dabei helfen, Leben zu retten.
Gleichzeitig gehen damit jedoch auch einige, nicht außer Acht zu lassende Risiken einher. Es besteht zum Beispiel die Gefahr, dass regelmäßige Arztbesuche vernachlässigt werden, wenn sich der Träger zu sehr auf die Sensoren in seiner Kleidung verlässt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Privatsphäre des Trägers: Niemand möchte, dass Informationen über den persönlichen Gesundheitszustand an jemand anderes als den Hausarzt gelangen. Zuletzt entsteht durch Smart Fashion massenweise Sondermüll, weshalb Umweltschützer die aktuellen Entwicklungen mit wachsender Sorge beobachten.
Dennoch ist diese neuartige Mode heute deutlich mehr verbreitet ist als noch vor drei Jahren. Der Markt wächst und besitzt noch immer ein immenses Zukunftspotenzial. Wer also als Unternehmer seine Wettbewerbsvorteile innerhalb der Modebranche ausbauen will, ist gezwungen, fortan auch mit neuen Innovationen im Bereich der Smart Fashion zu begeistern.