Die Digitalisierung ist in vollem Gange, und das nicht erst seit gestern. Auch wenn viele Mitarbeiter bereits in der neuen digitalen Welt angekommen sind, gibt es noch viele Menschen, denen es an den dafür nötigen Fachkompetenzen fehlt. Um diesem Defizit entgegenzuwirken, wird innerhalb der Unternehmerkreise auf das „Upskilling“ gesetzt. Dieses umfasst betriebliche Weiterbildungsqualifikationen, mit einem speziellen Fokus auf dem Gebiet der Digitalisierung. Ziel ist die Erarbeitung spezieller Personalentwicklungsprogramme, um die Mitarbeiter für die digitale Transformation der Arbeitsprozesse zu qualifizieren.
Technologische Herausforderungen
Die Technologie ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass ein Großteil der Arbeiten, die gegenwärtig noch vom Menschen erledigt werden, mehr und mehr automatisiert werden. Arbeitsprozesse können dadurch um ein Vielfaches schneller ablaufen und die betroffenen Mitarbeiter an anderen zu besetzenden Stellen eines Unternehmens eingesetzt werden. Es werden also sowohl Produktivität als auch Effizienz der einzelnen Arbeitsabläufe gestärkt. Die Technologie selbst kann dabei jedoch immer nur so stark sein, wie die Menschen, die sie entwickeln und bedienen. Es gilt daher die Mitarbeiter entsprechend zu schulen und aktiv in den Prozess der Automatisierung mit einzubinden, um letztlich auch den gewünschten Effekt erzielen zu können.
Neue Qualifikationen
Mitarbeiter sehen sich in Zeiten der Digitalisierung mit ständigen Veränderungen konfrontiert. In der Arbeitswelt werden deshalb immer häufiger Eigenschaften wie Neugier oder lebenslanges Lernen vorausgesetzt. Aus einem Report des World Economic Forums geht derweil hervor, dass viele der heute gefragten Tätigkeitsprofile vor fünf bis zehn Jahren kaum oder gar nicht existiert haben. Es wird daher davon ausgegangen, dass auch in Zukunft Jobprofile entstehen werden, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch völlig unbekannt sind. Weiterbildung ist demnach nicht nur eine Pflicht, sondern vor allem eine Chance für Arbeitnehmer, denn die Fähigkeit digital zu denken ist auf dem Arbeitsmarkt heute gefragter denn je.
Drei Arten von Upskilling-Initiativen
Insgesamt gibt es drei Arten von Upskilling-Methoden, um die fachlichen Kompetenzen der Mitarbeiter zu schulen. Unterscheiden tun sich diese in der jeweiligen Festlegung ihrer operativen Schwerpunkte:
Upskilling zielt darauf ab, dass die Mitarbeiter neue Kompetenzen innerhalb ihrer aktuellen Rolle entwickeln. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um bereits bekannte Tätigkeiten, die in Zukunft mit der Hilfe neuer Technologien durchgeführt werden sollen. Ebenso können jedoch auch Aufgaben betroffen sein, die sich erst im Zuge der Automatisierung für das jeweilige Beschäftigungsfeld neu ergeben haben.
Beim Sideskilling hingegen müssen die Mitarbeiter von Grund auf neue Tätigkeiten erlernen. In der Regel dann, wenn neu definierte oder komplementäre Kompetenzen für neuartige Rollen gefragt sind.
Multiskilling dient dazu, die Mitarbeiter auf diverse Aufgaben vorzubereiten und beispielsweise durch Job-Rotationen die Belegschaft flexibler zu machen. In diesem Fall bilden die bereits bestehende Kompetenzen die Grundlage für zukünftig neue, aber verwandte Rollen.
Ziele
Das Thema Upskilling wird nicht nur für Arbeitgeber immer wichtiger, sondern auch für Arbeitnehmer. Bei einer erfolgreichen Umsetzung ergeben sich für beide Seiten vielfältige Möglichkeiten: Indem die Technologie den Menschen von immer wiederkehrenden Aufgaben befreit, schafft sie Raum für menschliche Fähigkeiten. So können neben Kreativität und Empathie auch kooperatives und interdisziplinäres Arbeiten gefördert werden, ebenso wie Innovationen. Und am Ende sind es ebendiese zwischenmenschlichen Komponenten, die über jede Art von unternehmerischem Erfolg entscheiden. Es liegt daher an der Führungsebene, diese künftig auch aktiv zu fördern und dadurch die digitale Transformation des eigenen Unternehmens voranzutreiben.