Faltbare Smartphones

Sogenannte Foldables sind mit faltbaren Displays seit 2019 der neuste Trend in der Smartphone-Industrie. Viele Releases haben sich aber durch technische Komplikationen verschoben, sodass erst in 2020 die neusten Modelle auf den Markt kommen. Nach den minimalen Entwicklungen in der Branche in den letzten Jahren stellen die Foldables jetzt einen großen Innovationssprung in der Welt der Smartphones und Tablets dar.

Gemeinsamkeiten der Foldables

Die größte und namensgebende Neuerung ist die nahtlos zusammenfaltbare Anzeige, bei der es sich um flexible OLED-Displays handelt. Diese lassen sich ohne erkennbaren Knick in der Mitte falten und weisen im ausgeklappten Zustand oftmals Ausmaße in der Größenordnung von Tablets auf. Das Arbeiten in Dokumenten und Tabellen, aber auch das Streamen von Videos wird mithilfe der großen Displays wesentlich komfortabler. Zusammengefaltet verfügen sie normalerweise über ein kleineres Format unterhalb der gewohnten Smartphone-Größe. Damit lassen sie sich gut in Hosen- oder Hemdtaschen verstauen. Der größte Pluspunkt dieser neuen Handy-Generation ist daher die Verbindung aus Smartphone und Tablet in einem Gerät: einfache Verstaubarkeit, ein kleines Display für den Überblick und ein großes Format für besseres Arbeiten und Entertainment.

Unterschiede in Form und Mechanismus

Trotz der Gemeinsamkeit des faltbaren Displays unterscheiden sich die Modelle der Foldables, die es bisher gibt, doch darin, wo und wie sie gefaltet werden. Das Samsung Galaxy Fold beispielsweise lässt sich horizontal klappen, wie ein Buch. Im geschlossenen Zustand besitzt es auch auf der Vorderseite ein Display für kleine Anwendungen. Im Inneren offenbart sich nach dem Öffnen der Hauptbildschirm mit einer Diagonalen von 7,3 Zoll. Das Falthandy Mate X von Huawei hingegen verfügt nur über ein Display, das ebenfalls horizontal gefaltet wird. Zusammengeklappt zeigt dieses allerdings nach Außen und wird somit direkt zur Anzeige im Smartphone-Format. Als Tablet weist das Mate X die größte Diagonale der bisherigen Foldables mit 8 Zoll auf.

Im Gegensatz dazu fällt das Razr von Motorola als Neuauflage des Klassikers von 2004 besonders auf. Dieses wird vertikal gefaltet, wie das klassische Klapphandy, und verfügt geschlossen über einen kleinen Bildschirm in Brusttaschengröße. Ausgeklappt ist es mit 6,2 Zoll nicht viel größer als ein „normales“ Smartphone und setzt somit den 2-in-1-Trend seiner Konkurrenten nicht mit um.

Anlaufschwierigkeiten

Die größte Problematik des Foldables ist die Faltbarkeit der Anzeigefläche. Diese muss entsprechend flexibel und robust sein, um tausendfaches Auf- und Zuklappen ohne Beschädigung zu überstehen. Zusätzlich muss vor allem bei außenliegenden Displays ein Kratzschutz gegeben sein, den es meistens aufgrund der „weichen“ Beschaffenheit zu Gunsten der Flexibilität verliert. Auch die Dauerbelastung der Scharniere stellt die Entwickler immer noch vor Probleme. Insgesamt muss an der Umsetzung der Foldables also noch gearbeitet werden. Mit Kosten über 2.000 EUR stellen sie zum derzeitigen Zeitpunkt zusätzlich Nischenprodukte dar.