Wir leben in einer Welt der Überinformation, die es zeitlich kaum erlaubt, die Umwelt wahrzunehmen. So Entscheidung auf den Computer. Dabei übersehen wir nicht nur unsere Mitmenschen und Freunde, sondern auch unsere Umwelt. Denn gerade in Situationen, in denen unsere Aufmerksamkeit nicht auf dem Handy oder Computer sein sollte, sind wir abgelenkt. Kriegt man überhaupt noch mit, wann man das Smartphone nutzt? Die Antwort ist nein! Die Smartphone Nutzung ist dafür viel zu sehr zu einer Gewohnheit geworden. Die Entscheidung, das Handy in die Hand zu nehmen, erfolgt gefühlt automatisch. Wir benutzen das Smartphone bei der Arbeit, beim Fernsehen oder beim Überqueren der Straße. Handys sind Experten, wenn es darum geht unsere Aufmerksamkeit immer wieder zu gewinnen. Vielleicht sogar so gut, wie ein Spielautomat in einem Casino. Alles blinkt – wie soll man da nicht widerstehen?
„Fear Of Missing Out“ wird jetzt eine Gegenbewegung groß – JOMO „Joy Of Missing Out“ – die Freude, sich zu entziehen, Dinge nicht mitzubekommen oder auch einfach mal Zuhause zu bleiben. Diese Bewegung wird von dem Nachhaltigkeitsgedanken, dem bewussteren Leben und in erster Linie, der mentalen Gesundheit, getragen. Anstatt Angst zu haben, eine Party zu verpassen, kümmern wir uns um uns selbst und verbringen „Me Time“. Wir tracken unsere Screenzeit und schalten unsere Apps zu bestimmten Zeiten aus. JOMO bedeutet, sich von der Erwartung, die andere an uns haben, zu lösen.
Langsam etabliert sich eine kritischere Haltung zu unseren Internet-Gewohnheiten. Wir gehen bewusster mit unserer Zeit auf Social Media um und stellen Sinn und Unsinn infrage. Dabei realisieren wir, dass am Smartphone oder im Internet verbrachte Zeit, sich im Nachhinein nicht immer gut anfühlt. Da kommt schnell die Frage auf: Was hätten man alles in dieser Zeit machen können?
Unterdessen wächst die Anzahl der Postings zu dem Hashtag #JOMO. Während unter dem Hashtag #FOMO derzeit über 494.000 Bilder auf Instagram online sind, gibt es zu #JOMO immerhin schon über 112.000. Allerdings ist fraglich ob die Bedeutung des Gefühls wirklich verstanden wurde, wenn darüber gepostet und das ganze so wieder in die Öffentlichkeit gerückt wird. Man kann nur hoffen, dass diese Zahl nicht unendlich steigt, sondern die Leute lieber genießen, was sie gerade tun – ohne das auf den sozialen Medien festhalten zu müssen.