Querstreifen machen dick, während Längsstreifen den Körper strecken. Was in der Mode schon lange bekannt und Grundsatz ist, nehmen sich jetzt auch die digitalen Vorreiter zu Herzen. Und wechseln langsam aber sicher vom Motto: „Vertical first“ zu hochkant. Vor allem durch die Einführung von Instagram Stories vor zwei Jahren und dem Launch von IG TV sind Videos im Hochformat auf dem Vormarsch und werden von den Verbrauchern gefordert.
Der Grund dafür ist unser aller ständiger Begleiter: das Smartphone. Durch die steigenden mobilen Nutzerzahlen, das ständige Scrollen, den Medienkonsum on-the-go ändert sich auch die Art wie wir unser Smartphone benutzen. In 90 Prozent der Fälle wird das Smartphone nicht mehr gedreht und nur im Porträtmodus genutzt. An dieses Verhalten wollen sich Marketer anpassen und den Medien- und Werbekonsum für ihre Kunden einfacher gestalten – und sie so zum Kauf anregen.
Die Nutzerzahlen der Instagram Stories geben diesem Trend recht: 400 Millionen User nutzen täglich die Funktion der App. Sie teilen dort ihre spontanen Einfälle. Festgehalten werden diese immer öfter in Videoform. 40 Prozent der Beiträge in den Stories sind Videos. 60 Prozent davon werden mit Ton angeschaut. Firmen sollten sich für ihre Beiträge also nicht nur Gedanken um das Format der Videos machen, sondern auch den Ton mit bedenken.
Diese beiden Entwicklungen zeigen deutlich: Die Nutzung von Instagram und Facebook unterscheidet sich. Denn auf Facebook wird die deutliche Mehrheit der Videos ohne Ton konsumiert und Videos werden nach wie vor im Querformat ausgespielt. Was bedeutet das für Firmen? Content muss an die entsprechende Plattform angepasst produziert werden, um die Zielgruppe erreichen zu können und ihnen ein optimales Nutzererlebnis zu liefern… noch. Denn wenn sich Videos in Hochformat bewähren, dann kann es durchaus sein, dass Facebook und YouTube nachziehen und das Basisformat ihres Netzwerks anpassen. Oder zumindest beide Optionen anbieten um die User halten zu können.