Wer im Fernsehen ist, der hat es geschafft. Das war jahrelang die verbreitete Meinung und ein ungeschriebenes Gesetz. Stars waren im Fernsehen zu sehen und wurden auf den Bildschirmen bewundert. Durch den stetig wachsenden Kosmos der Onlinevideos und durch die Sozialen Netzwerke bekommt dieses Monopol jetzt eine starke Konkurrenz. Junge Zielgruppen schauen sonntags keinen Tatort mehr, die Quizsendung am Freitagabend findet kaum Beachtung. Viele von ihnen haben gar keinen Fernseher mehr und schauen auf ihren Smartphones Netflix, Youtube Videos oder jetzt eben auch Instagram TV Angebote. Und ihre Stars werden in diesen Netzwerken geboren. Sie heißen Influencer oder Creator, machen Comedy, tanzen oder erzählen einfach von ihrem Leben.
Medienkonzerne nutzen diese Creater jetzt auch für ihre Sendungen im TV. Sie sitzen auf Quizstühlen, treten in Battles gegen Zuschauer an und führen Backstageinterviews. So wird die digitale Fernsehwelt mit den klassischen TV-Sendungen verbunden. Und die Sender wollen damit die jungen Zuschauer für sich begeistern und wieder vor den Bildschirmen versammeln. Die sozialen Netzwerke spielen bei diesem Ziel eine ebenso wichtige Rolle, wie die Einbindung der Influencer in die TV-Sendungen. Dort werden die Sendungen angeteasert, die Interviews live übertragen und exklusive Inhalte aus der Show gezeigt. Damit wollen die Sender für ihre Zuschauer nahbar werden und in direkte Interaktion mit diesen treten.
Die verknüpften Zuschauerzahlen und die daraus resultierende höhere Reichweite zahlen sich auch auf die Werbeeinnahmen der Sender aus. Sie können die Reichweiten besser messen und Werbeflächen neben ihren Onlinevideos an Firmen verkaufen. Medienübergreifende Angebote bedeuten zudem auch zahlreiche Werbemöglichkeiten. Mit Videos, Bannern und Einspielern können Werbekunden so im TV und Online zusammenhängende Werbung schalten und damit noch mehr Kunden erreichen.
Auch für die Creator und Influencer sind diese Kooperationen spannend. Sie werden für ihre Auftritte bezahlt und werden so automatisch auch einem größeren Publikum bekannt gemacht. Win-Win für Influencer und TV-Sender also.