Die ständige Verwendung des Internets in unserem Alltag ruft viele Horrorszenarien auf den Plan. Vor allem Medienschaffende fragen sich: „Was passiert mit den klassischen Massenmedien wie Zeitung und Fernsehen? Werden sie komplett aus unserem Alltag verschwinden?“ Doch neue Formate zeigen immer wieder: Durch die Digitalisierung und vor allem durch die digitale Vernetzung ergeben sich für die klassischen Massenmedien ganz neue Möglichkeiten, den Nutzer anzusprechen und an sich zu binden. Das gilt besonders für das Fernsehen, welches den Zuschauern durch Apps und Augmented Reality ganz neue Erlebnisse liefern kann. Und dadurch die Chance bekommt, das Programm noch informativer, personalisierter und interaktiver zu gestalten.
Neue Formate durch Daten
Doch Augmented Reality steckt noch in den Kinderschuhen und ist bei den meisten Sendern noch nicht angekommen. Sie setzen daher eher auf Mobile TV, Adressable TV und Programmatic Advertising. Diese neueren Formen des Fernsehens sind vor allem für Marken spannend, da dabei Werbung personalisierter ausgestrahlt werden kann. Durch die Verbindung des TV-Geräts zum Internet können nämlich die demografischen Daten und das Surfverhalten der Nutzer miteinbezogen werden. Das Massenmedium Fernsehen wird persönlich auf die streng definierte Zielgruppe abgestimmt und verspricht dadurch besseren Erfolg. Vor allem für kleinere Unternehmen ergibt sich dadurch die Möglichkeit, auch im Fernsehen Werbung zu schalten – waren doch davor die Spots immer zu teuer und die erreichte Gruppe zu breit gefächert.
Neue Herausforderungen
Doch eben diese Reichweite wollen große Firmen nicht so einfach aufgeben. Sie pochen weiterhin auf eine breite Ausstrahlung und wollen keine personalisierte Werbung auf den TV-Geräten. Denn diese bedeutet auch eines: mehr Aufwand. Egal ob im kreativen oder technischen Bereich, die Angebote müssen dann immer an die jeweilige Zielgruppe und demografische Gegebenheit angepasst werden. Und für eine flächendeckende Umsetzung dieser neuen Möglichkeiten muss noch eine andere Sache gewährleistet werden: die Zahl der Geräte, die mit dem Internet verbunden sind und dadurch personalisierte Daten liefern können, muss weiterhin steigen. Nur so können Sender und Marken ihre Angebote an die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer anpassen und die digitale Vernetzung weiter bringen – und vor allem dem Fernsehen neuen Schwung geben.