KI oder soziale Medien: welche Technologie beeinflusst Meinungen stärker?

In einer Zeit, in der digitale Technologien unseren Alltag prägen, stellt sich die Frage, welchen Systemen die Menschen am meisten vertrauen. Eine aktuelle Studie der Rutgers University zeigt, dass KI bei vielen Nutzer:innen mehr Vertrauen genießt als soziale Medien, wenn es um Informationsbeschaffung geht. Während Plattformen wie Facebook oder X (ehemals Twitter) zunehmend für Desinformation und manipulative Algorithmen kritisiert werden, wird KI immer stärker als nützliches und verlässliches Werkzeug wahrgenommen.

Warum KI als vertrauenswürdiger gilt

Laut der Studie des National AI Opinion Monitor (NAIOM) glauben 47 Prozent der Befragten, dass KI der Gesellschaft mehr Nutzen als Schaden bringt. Soziale Medien schneiden mit nur 39 Prozent deutlich schlechter ab. Viele Nutzer:innen sehen Künstliche Intelligenz nicht nur als technologische Innovation, sondern als hilfreiches Werkzeug, das durch datengetriebene Entscheidungen objektiver erscheinen kann als die oft unkontrollierte Dynamik sozialer Netzwerke.

Wer vertraut KI – und wer bleibt skeptisch?

Das Vertrauen in KI unterscheidet sich je nach demografischer Gruppe. Männer (52 Prozent) zeigen mehr Vertrauen in Künstliche Intelligenz als Frauen (43 Prozent). Besonders optimistisch sind Erwachsene im Alter von 25 bis 44 Jahren, von denen 55 Prozent artifizielle Intelligenz positiv bewerten. Auch der Wohnort spielt eine Rolle: In Städten vertrauen 53 Prozent der Menschen auf datengetriebene Systeme, während es in ländlichen Gebieten nur 38 Prozent sind.

Menschliche Inhalte weiterhin bevorzugt

Trotz des wachsenden Vertrauens in Künstliche Intelligenz bevorzugen viele Nutzer:innen weiterhin menschlich erstellte Inhalte. Die Studie zeigt, dass 62 Prozent den Nachrichten von Journalist:innen mehr Vertrauen schenken als KI-generierten Nachrichten, denen nur 48 Prozent Glauben schenken. Dies unterstreicht die noch immer anhaltende Skepsis gegenüber vollständig automatisierten Inhalten, besonders in sensiblen Bereichen wie Journalismus und Wissenschaft.

KI mit Vertrauensvorsprung, aber nicht ohne Herausforderungen

Die Studie zeigt, dass Künstliche Intelligenz im Vergleich zu sozialen Medien ein größeres Vertrauen genießt. Dennoch bleibt die Akzeptanz für KI-generierte Inhalte begrenzt. Unternehmen und Medien müssen daher die richtige Balance finden, indem sie automatisierte Systeme gezielt einsetzen, aber gleichzeitig Authentizität und menschliche Kontrolle bewahren. Die Zukunft digitaler Inhalte wird nicht allein von Künstlicher Intelligenz bestimmt, sondern von der sinnvollen Kombination aus Automatisierung und menschlicher Expertise.