Fake Out Of Home Kampagnen (FOOH)

Ein Video, in dem das Brandenburger Tor plötzlich wie ein gigantisches Fußballtor aussieht, durch das Menschen zielsicher Bälle schießen? Ein Foto, auf dem die Kuppel des Reichstags wie eine riesige Schneekugel aussieht, in der Pinguine umherwatscheln? Solche Szenen wirken im ersten Moment unglaublich – und sie sind es auch! Fotos und Videoclips dieser Art existieren nämlich ausschließlich online. So genannte Fake Out Of Home Kampagnen (FOOH) erzeugen täuschend echte Werbeillusionen, die im realen Alltag niemals umsetzbar wären.

Was genau sind FOOH-Kampagnen?

Während klassische Out Of Home Werbung (OOH) tatsächlich im öffentlichen Raum platziert wird – beispielsweise Plakatwände, Leuchtreklamen oder beklebte Busse –, bleiben FOOH-Kampagnen rein virtuell. Sie entstehen dank fortschrittlicher Bildbearbeitung, Animationen und künstlicher Intelligenz. Die fertigen Motive und Videos werden anschließend auf Social Media und anderen digitalen Kanälen verbreitet. Das Ziel dabei? Maximale Aufmerksamkeit und Staunen bei den Zuschauenden erregen.

Fake Out Of Home Kampagnen setzen auf möglichst surreale Inszenierungen, wie etwa Wolkenkratzer, die in rosafarbener Zuckerwatte zu stecken scheinen oder die Reichstagskuppel, die in einen gigantischen Popcorn-Ball verwandelt wird. Perfekt abgestimmte Licht- und Schatteneffekte, realistische Perspektiven und natürliche Bewegungen lassen die Illusion entstehen, als sei das Szenario tatsächlich real.

Warum funktioniert FOOH so gut im digitalen Marketing?

Auf Social Media punkten Beiträge, die einen Wow-Effekt erzeugen und zum Rätseln anregen. FOOH-Kampagnen spielen genau damit: Wer sich unsicher ist, ob das gezeigte Objekt echt sein könnte, bleibt länger bei dem Inhalt und teilt ihn mit gerne mit Freund:innen. Dies steigert Reichweite und Markenbekanntheit.

Zudem sind die Produktionskosten oft geringer als bei echter Außenwerbung, da keine Genehmigungen für Plakatflächen oder aufwendige Installationen erforderlich sind.

Die Aufmerksamkeit hingegen ist oft höher, weil das Motiv durch seine Absurdität hervorsticht.

Chancen und Grenzen von FOOH

Fake Out Of Home Kampagnen können viral durch die Decke gehen und eine Marke innovative Strahlkraft verleihen. Sie sind ideal, um in einem visuell überfrachteten Social-Media-Umfeld aufzufallen.

Allerdings erfordert die Erstellung von FOOH-Maßnahmen ein hohes Maß an technischem Wissen und Kreativität. Um ein realistisches Bild zu schaffen, müssen Perspektive, Licht und Schatten präzise aufeinander abgestimmt werden. Hierfür müssen oft 3D-Künstler:innen und VFX-Expert:innen eng zusammen arbeiten.

Gleichzeitig ist Feingefühl gefragt: Übertriebene Täuschungen oder mangelnde Transparenz können das Vertrauen der Zielgruppe untergraben. Authentizität und ein stimmiges Markenimage bleiben trotz der surrealen Darstellung unverzichtbar.

Sichtbarkeit, die überrascht

FOOH-Kampagnen verschieben Grenzen und bringen frischen Wind in das digitale Marketing. Diese Illusionen machen Werbung zu einem interaktiven Erlebnis, das sowohl zum Staunen als auch zum Teilen anregt. Richtig eingesetzt hinterlassen sie mehr als nur kurze Irritationen – sie schaffen echte Begeisterung für eine Marke, ohne jemals das reale Stadtbild verändern zu müssen.