Tiktok hat die Markenkommunikation grundlegend verändert und neu geformt, indem es sich von anderen sozialen Medien abgrenzte. Im Gegensatz zu anderen Plattformen legte Tiktok von Anfang an den Schwerpunkt auf kreativen Content statt auf Creator:innen. Der Push-Algorithmus sorgt dafür, dass User:innen Content gezeigt wird, der ihre Interessen trifft, was zu einer überdurchschnittlich hohen Nutzungsdauer führt. Dies hat die Machtverhältnisse verschoben, sodass nicht nur bekannte Creator:innen, sondern auch Nutzer:innen mit kreativem Content global viral gehen können.
Die „Tiktokification“ der sozialen Medien
Die „Tiktokification“ hat dazu geführt, dass der Fokus auf Vertical-Video-Content in der gesamten Social-Media-Landschaft präsent ist. Fast alle Plattformen haben einen eigenen Vertical-Video-Feed mit einem Push-Algorithmus eingeführt, der sich an TikToks Stil orientiert. Dies markiert den Übergang von Social Media zu Entertainment Media.
Die Anpassung an das Entertainment-Zeitalter
Die Markenidentität muss sich in eine „Tiktok-First-DNA“ verwandeln, um erfolgreich zu sein. Marken müssen sich in Entertainer verwandeln und der Community Mehrwert bieten. Dazu müssen sie klare Gründe für Nutzer:innen schaffen, ihnen zu folgen, sich auf eine durchdachte Content-Strategie konzentrieren und kreatives Community-Management betreiben.
Den Anreiz zum Folgen definieren
Marken und Creator:innen müssen einen überzeugenden Grund bieten, um ihren Account zu verfolgen. Sie müssen sich fragen, warum Nutzer ihrem Account abonnieren sollten und wie sie sich von ähnlichen Accounts abheben können. Dies bildet die Grundlage der „Tiktok-First-DNA“, die durch kreative Content-Formate zum Leben erweckt wird.
Die Content-Strategie
In einer von Informationen überfluteten Medienlandschaft müssen Marken eine Content-Strategie entwickeln, die sowohl Quantität als auch Qualität berücksichtigt. Dafür stehen verschiedene Produktionsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Produkte selbst müssen hierbei nicht beworben werden. Wichtig ist vor allem, unterhaltsame Inhalte zu bieten.
Kreatives Community Management
Es reicht nicht mehr nur zu moderieren, Marken müssen aktiv Teil der Community werden, indem sie auf Kommentare und Nachrichten reagieren und mit anderen Accounts und Nutzern interagieren. Dabei sollte die Interaktion kreativ und menschlich sein, damit sich Nutzer:innen weiter damit identifizieren können.
Die Humanisierung der Markenkommunikation
Tiktok markiert nur den Anfang einer Entwicklung, bei der die Grenzen zwischen Social Media und Entertainment Media verschwimmen. Marken müssen nicht nur relevanten Content bieten, sondern auch ihre Menschlichkeit betonen, um den Erwartungen der jüngeren Zielgruppen gerecht zu werden.