Im digitalen Zeitalter gelangen immer mehr persönliche Daten ins Internet. So werden besonders die Sozialen Medien zu einer frei zugänglichen Informationsquelle. Das hat nicht nur Vorteile, denn die vielen unterschiedlichen Informationsquellen bieten Cyberkriminellen optimale Bedingungen für den Datenmissbrauch und das sogenannte Doxing.
Was ist Doxing?
Unter Doxing wird ein meist böswilliger Angriff auf die Privatsphäre zum Zweck der Demütigung oder Identifizierung von Personen verstanden. Ursprünglich war Doxing vor allem eine Methode unter Hacker:innen, um die Identität der Konkurrenz zu enthüllen. Dabei werden persönliche, personenbezogene Daten aus unterschiedlichen Online-Quellen gesammelt und ohne Erlaubnis der betroffenen Person publik gemacht. Zu diesen gedoxten Daten gehören unter anderem private Kontaktdaten, Wohnadressen, Informationen zu Finanzen, Gesundheit und Arbeitsplatz, sowie Fotos und Chat-Verläufe. Für die Beschaffung der Daten benötigen die sogenannten Doxer:innen nicht einmal besondere Kenntnisse oder Programmiergeschick, denn viele Daten sind in Social-Media-Profilen, Blogs, Websites und einsehbaren Datenbanken frei zugänglich. Ein Blick in Kurzbiografien, das Impressum einer Website oder ein Kontaktversuch durch das sogenannte Phishing kann ebenfalls sehr ergiebig sein und aufschlussreiche Daten zusammentragen. Die Veröffentlichung der Daten erfolgt dann überwiegend über soziale Netzwerke. Mithilfe gefälschter Profile werden die Daten so in kurzer Zeit einem großen Publikum zugänglich gemacht.
Vor- und Nachteile des Doxings
Seit 2021 ist Doxing strafbar und wird mit Geldstrafen sowie Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren geahndet. Insbesondere für die Betroffenen wird ein Doxing Angriff oft zu einer starken psychischen Belastung. Im schlimmsten Fall folgen dem Leak weitere Attacken, Drohbriefe oder sogar Gewalttaten. Ein Beispiel dafür ist der Fall des Gamergates aus dem Jahr 2014. Dabei wurde aus einem Racheakt eines Ex-Freundes eine Belästigungskampagne, die sich hauptsächlich gegen Gamerinnen richtete. Als Folge des Doxings wechselten einige Gamerinnen sogar ihren Wohnsitz.
Dennoch kann Doxing auch hilfreich sein. So kann Doxing in Redaktionen bei der Berichterstattung und Aufklärung dienen und helfen, Skandale aufzudecken. Auch die Hacker-Angriffe des Kollektivs Anonymous werden von vielen positiv bewertet. Im Zuge der Proteste in Ferguson veröffentlichten sie beispielsweise personenbezogene Daten von Mitgliedern des Ku-Klux-Klans.
Möglichkeiten sich vor Doxing-Angriffen zu schützen
Um einen Angriff auf die eigene Privatsphäre zu verhindern, ist es vor allem ratsam im Internet bedacht und umsichtig mit seinen persönlichen Daten umzugehen. Dazu zählt es, Bank- oder Versicherungsdaten nicht öffentlich zu teilen, sichere Passwörter anzulegen und das private vom beruflichen E-Mail-Postfach zu trennen. Zudem können ungenutzte Social-Media-Profile gelöscht werden, um die dort geteilten Daten zu schützen. Darüber hinaus kann das Investieren in Antiviren- und Malware-Software hilfreich sein, um Sicherheitslücken zu schließen. Im Allgemeinen ist es ratsam den Überblick über die persönlichen Daten im Internet zu behalten. Dabei kann die Funktion der Google-Benachrichtigungen hilfreich sein, die einen über neue Veröffentlichungen über die eigene Person oder das eigene Unternehmen in Kenntnis setzen.