Nur ein Drittel der befragten Kommunikationsfachleute in Europa interessieren sich für digitale Tools und andere Dienste zur Digitalisierung ihrer Bereiche. Dies ist das Ergebnis einer Studie des European Communication Monitors, bei der europaweit über 1.500 Kommunikationsverantwortliche aus 43 Ländern befragt wurden. Dabei glaubt die Hälfte der Befragten an Veränderungen von Kommunikationsberufen und in der PR-Arbeit durch digitale Tools und andere Technologien. Außerdem zeigte sich bei Menschen aus dem Kommunikationsbereich und der Public Relation ein begrenztes Interesse an öffentliche Debatten zu Diversität, Gleichstellung und Inklusion.
CommTech ist die Schnittstelle
Communication Technology (CommTech) ist als Schnittstelle zwischen Kommunikation und Technologie zu verstehen. Es beinhaltet sämtliche digitale Tools, Technologien und Software-Services. Wie neben der Ansprache über Social Media, der Website oder dem Intranet auch andere digitale Tools die gesamte Stakeholder Journey unterstützen, wird derzeit noch diskutiert. Angelehnt ist die CommTech an die Marketing Technology (MarTech), was diverse Softwarelösungen beschreibt, um die Erreichung von Marketingzielen zu unterstützen. Dabei konzentrieren sich digitale Tools auf die Verwaltung von Marketing- (und Vertriebs-) Abläufen und Prozesse. Beispiele für MarTech sind ein Content Management System (CSM) oder ein Kundenbeziehungsmanagement (CRM).
Hindernisse der Digitalisierung
Die Relevanz einer digitalen Transformation und der Aufbau digitaler Infrastrukturen wird zwar von Kommunikator:innen anerkannt, dennoch findet kaum Umsetzung statt, denn es fehlt ein Überblick sowie ein Grundverständnis für digitale Tools und dessen Anwendungsfelder. Besondere Faktoren sind vor allem Defizite in der jeweiligen Organisation, die eine Umsetzung erschweren, denn Kommunikationsaufgaben und -prozesse sind selten auf die Digitalisierung vorbereitet. Zudem stellen unflexible Strukturen und Kulturen, aber auch die mangelnde Unterstützung durch die IT-Abteilung Barrieren der Digitalisierung dar. Ein Drittel der Befragten sieht sogar Nachteile und Risiken für die Kommunikation durch CommTech mit den Stakeholdern und für die eigenen Abläufe. Sehr wenige Unternehmen haben alle eigenen Kernaktivitäten digitalisiert und eine fortgeschrittene Nutzung von CommTech integriert. In der Praxis hinken jedoch viele hinterher. Geht es nach der Studie „State of Digital Employee Experience“ von 2022, so sind ganze 47 Prozent der deutschen Mitarbeitenden über die vorhandenen digitalen Tools im eigenen Unternehmen frustriert. Zudem gaben 60 Prozent der Befragten an, dass sie mit einer besseren Technologie produktiver wären.
Digitale Tools und Potenziale
Dabei bieten digitale Tools im Bereich Kommunikation auch viele Potenziale, denn eine gute Geschäftskommunikation verhilft zu einer effizienten Entscheidungsfindung. Mithilfe von internen Kommunikationstools können Arbeitsprozesse flexibler gestaltet werden, indem Mitarbeitende und Kund:innen selbst entscheiden, von wo und wann sie auf interne Informationen zugreifen wollen. Dadurch kann Homeoffice und Remote Working erst ermöglicht werden. Zudem gelingt durch die entsprechenden Anwendungen ein schnellerer Austausch zwischen den Kolleg:innen und Geschäftspartner:innen und ermöglicht eine Zeitersparnis, insbesondere wenn verschiedene Channels eingerichtet werden. Dies sind virtuelle Bereiche, wie ein Kanal für Marketing, um spezifisch und gezielt Informationen rund um diesen Bereich zu teilen.