Streaming boomt – nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie, durch die sich der Alltag vieler Menschen zunehmend innerhalb der eigenen vier Wände abspielt. Mittlerweile sind Plattformen wie Twitch oder Discord bei weitem nicht nur für Gamer oder E-Sportler interessant – auch die PR nutzt sie für sich.
Twitch ist dabei mit Abstand die beliebteste Plattform für Streaming. Im Durchschnitt konsumieren dort 2,5 Millionen User gleichzeitig Inhalte. Diese drehen sich dabei um vielfältige Themen, angefangen bei Gaming, über Beauty oder Kochshows bis hin zu „Just Chatting“ – einem Format, bei denen Streamer:innen mit ihren Follower:innen chatten. Durch die große Beliebtheit – vor allem bei einem jungen Publikum – haben sich eine große Anzahl an Streamer:innen einen Namen gemacht: Diese sind als sogenannte „Nischen-Influencer:innen“ kaum noch aus der Welt des Online-Marketings wegzudenken.
Mehrere Milliarden Stunden Streaming
Die Wiedergabe von Inhalten in Echtzeit via Internet über Endgeräte, wie Computer, Smartphones oder Tablets – das ist die Definition von Streaming. Doch warum ist das so beliebt? Vor allem während dem Jahr 2020 nahmen die Nutzerzahlen auf Twitch und Co stark zu – und damit auch die gestreamten Stunden. Während im Jahr 2019 noch knapp 3,5 Milliarden Stunden lang Inhalte via Twitch konsumiert wurden, waren es gegen Ende 2020 bereits 7,5 Milliarden Stunden. Der Wert der Plattform steigerte sich dadurch auch um 91,8 Prozent innerhalb eines Jahres. Was also einst als Nischen-Medium für Game rund E-Sportler startete, hat sich mittlerweile zu einem der beliebtesten Online-Portalen entwickelt.
Twitch als neuer TV
Diese Beliebtheit haben auch zahlreiche Unternehmen erkannt und nutzen die Plattform für sich: eines davon ist die deutsche Telekom. Via Twitch wollen sie eine junge Zielgruppe ansprechen und so ihre Inhalte verbreiten. Denn klassische Medien, wie Fernsehen oder Radio verlieren bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zunehmend an Bedeutung – darauf müssen auch Unternehmen und die PR reagieren und ihre Inhalte über andere Kanäle ausspielen. Twitch bietet sich dafür hervorragend an, da die Plattform weit mehr als die Live-Stream-Funktion bietet: Über die Plattform können einerseits Webinare oder Vorträge gehalten werden, bei denen währenddessen mit seinen Zusehern interagiert werden kann; andererseits kann die Livestream-Funktion auch zur Selbstinszenierung verwendet werden. Beispielsweise können Fotograf:innen oder Grafiker:innen ihre Bilder oder Grafiken live im Stream bearbeiten, wodurch Interessent:innen sich ein Bild von den Fähigkeiten der Person machen können. Aber auch Formate wie „Just Chatting“ können Unternehmen nutzen, um auf Fragen ihrer Kund:innen und Stakeholder zu reagieren und dadurch eine transparente PR betreiben.
Noch sind allerdings nicht allzu viele Unternehmen auf den Zug aufgesprungen – die Deutsche Telekom, Porsche oder Kaufland sind ein paar wenige, die das große Potential von Streaming und die dafür geeigneten Plattformen erkannt haben und für sich nutzen. Auch wenn es sich im Moment dabei noch um Nischen-Kommunikation handelt: Die Nutzerzahlen steigen und auch die Reichweite der Plattform und der Streaming-Influencer steigen. Es bleibt also nur eine Frage der Zeit, bis mehrere Unternehmen diese neuen Möglichkeiten für sich nutzen.