Die Erweiterung der virtuellen und physischen Realität – davon spricht Mark Zuckerberg, als er im Oktober 2021 das Metaverse vorstellt. Was wie eine abstrakte Zukunftsvision à la Marshall McLuhan klingt, könnte jedoch schon bald Wirklichkeit werden. Denn Microsoft und Meta arbeiten intensiv daran, das Internet, und damit auch das Arbeitsfeld der PR, zu revolutionieren.
Was nur als Überbrückung während der Corona-Pandemie begann, ist nach zwei Jahren Ausnahmezustand für viele die bevorzugte Arbeitsweise geworden: das Homeoffice. Die Vorteile dieser Arbeitsform überwiegen für die meisten. Kürzere Arbeitswege, weniger krankheitsbedingte Ausfälle, Leistungssteigerung durch digitale Organisation im Team – um nur einige zu nennen. Eines ist also sicher: unsere Arbeitszukunft wird zumindest in hybrider Form stattfinden. Dabei spielt das Internet eine wichtige Rolle: als Schnittstelle zahlreicher Interaktionen, wie beispielsweise zum Austausch von Wissen oder dem Knüpfen von sozialen Kontakten. Genau dafür wollen Microsoft und Meta jetzt einen neuen Raum schaffen und revolutionieren damit die Arbeit für die PR grundlegend.
Den Alltag neu organisieren
Microsoft Teams wurde für viele Arbeitende und Studierende eine wichtige Plattform, um sich virtuell zu „treffen“, sich auszutauschen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten. Der Softwarehersteller will nun einen Schritt weiter gehen, um den Alltag der User komplett neu zu organisieren: Ein begehbares Internet, in dem mehr als 250 Millionen Menschen in Form von Avataren sich treffen, interagieren und arbeiten. Auch Meta, früher Facebook, will hier ansetzen und virtuelles Aufeinandertreffen revolutionieren. Dadurch ergeben sich auch für die PR zahlreiche neue Möglichkeiten: dass Reisen zu Meetings oder Konferenzen obsolet wurden, ist nichts Neues. Die Erweiterung durch das Metaverse schafft dafür neue digitale Räume, in denen Menschen sich weltweit vernetzen können. Dadurch gibt es vor allem für die PR neue Gestaltungsräume: Konferenzen werden beispielsweise virtuell organisiert – in einem virtuellen Raum. Bereits jetzt gibt es vereinzelt Anbieter, die Konzerte, Keynotes oder Seminare in einer digitalen Welt organisieren. Diese Veranstaltungen können dann mit einem virtuellen Avatar besucht werden. Damit steht die PR-Branche vor einem grundlegenden Wandel und einer digitalen Welt voller neuer Möglichkeiten.
Das steckt hinter dem Metaverse
Doch was steckt jetzt hinter diesem Metaverse? Mark Zuckerberg hat in seiner Bekanntgabe gesagt, das Metaverse wäre eine Art Parallelwelt. Was auf den ersten Blick ein bisschen nach einem neuen Marvelfilm klingt, ist im Endeffekt ein virtueller Raum im Internet. Dort soll eine natürliche Interaktion geschaffen und Tätigkeiten wie Fitness, Shopping oder Arbeit für User ermöglicht werden. Dafür sollen separate Sphären, wie Onlineshopping, Videokonferenzen oder Chatportale in einem Raum zusammengefasst werden. Dadurch will sich vor allem Facebook, das durch zahlreiche Skandale in Sachen Datenschutz und Co. immer wieder Nutzer:innen verloren hat für die Menschen unentbehrlich machen.
Beim Metaverse selbst geht es gar nicht zwingend um Virtual Reality-Technologie. Dieses allumfassende Netzwerk soll bereits beim Smartphone starten und bis in das World Wide Web ziehen. Wann es tatsächlich so weit ist, ist noch unklar, denn davor muss auch in der Infrastruktur noch einiges geschehen. Um in diesem virtuellen Raum tatsächlich reibungslos interagieren zu können, braucht es eine Internetverbindung nach 5G-Prinzip und ebenfalls grafische Verbesserungen, für ein Gefühl von Realität – dann steht dem Metaverse nichts mehr im Weg.