Storytelling ist essenziell, wenn es darum geht, eine Botschaft an das Publikum zu bringen. Denn Geschichten wird Aufmerksamkeit eher geschenkt als faktenbasierten Texten. Um das eigene Storytelling zu optimieren, wird dank voranschreitender Digitalisierung auch hier vermehrt mit Künstlicher Intelligenz gearbeitet.
Was schon seit jeher in der Natur des Menschen liegt, ist auch in der PR und im Marketing besonders wichtig: Geschichten. Denn wer gute Geschichten erzählen kann, hat viele Menschen an der Seite, die zuhören. Zuhören und zusehen wurde durch die klassischen Medien, wie Radio oder Fernsehen nur noch verstärkt – bis schließlich das Internet und damit das Web 2.0 kam. Das Publikum wollte nicht länger nur Beobachter sein, es wollte aktiv mitwirken.
Interaktiv durch das Internet
Mit dem Internet kam auch eine gewaltige Informationsflut daher. Die User brauchten daher einen neuen Ansporn, um sich mit geteilten Inhalten zu beschäftigen. Sie wollen selbst bestimmen, was sie konsumieren. So entstand das interaktive Storytelling. Dabei werden Geschichten mit Animationen aus einer speziellen Perspektive heraus erzählt – mittels künstlicher Intelligenz und Algorithmen. Diese Animationen können ganz einfach oder auch sehr komplex sein und helfen, eine Geschichte noch lebendiger zu erzählen. Ein Beispiel dafür ist „Life without Bees: The Effect of Food“. Bei dieser Story wird den Leserinnen und Lesern durch „Sliders“ veranschaulicht, wie sich Essen durch das Aussterben der Bienen verändern würde. Wird der Regler der einzelnen Bilder verschoben, ist zu sehen, wie sehr die Vielfalt an Lebensmitteln und auch die Größe der Portion schrumpfen würde. Eine andere bekannte Version des interaktiven Storytellings ist die Story „Snow Fall: The Avalanche at Tunnel Creek“ von der New York Times. Hier wird die Geschichte eines Lawinenunglücks durch eine Mischung aus Bild, Animation, Ton und Text erzählt.
Wozu der Aufwand für interaktives Storytelling?
Natürlich ist es viel mehr Arbeit und benötigt auch ein gewisses technisches Fachwissen, um eine Geschichte interaktiv aufbereiten zu können. Trotzdem ist es dieser Aufwand allemal wert. Gut gemachtes interaktives Storytelling ist nicht nur für die Konsumentinnen und Konsumenten spannend, sondern bringt auch dem Unternehmen einige Vorteile. Um ihre Botschaft an die Endverbraucherinnen und Endverbraucher zu bringen, müssen Unternehmen Aufmerksamkeit generieren. Wer Geschichten mit Emotionen in Verbindung bringt, schenkt ihnen automatisch mehr Aufmerksamkeit, wodurch diese nicht in der Flut voller Informationen untergehen. Außerdem regt interaktives Storytelling eher zum Nachdenken und in weiterer Folge auch zum Handeln an. Zusätzlich darf die Wirkung des Web 2.0, bzw. des Social Webs nicht unterschätzt werden. Denn was den Usern gefällt, teilen sie auch.
GPT-3-Technologie für den Algorithmus
Ein Medium, welches sich voll und ganz auf interaktives Storytelling fokussiert ist The Pudding. Dieses Onlinemedium erzählt sämtliche Geschichten mit interaktiven Elementen. Dabei arbeitet es vermehrt mit KI und der GPT-3-Technologie. Darunter versteht man einen sprachbasierten Algorithmus, der vorab mit Daten und Informationen gefüttert wird. Mit dessen Hilfe wandeln die Journalist:innen Textpassagen um. Fährt zum Beispiel der User mit der Maus auf eine der bestimmten Textstellen, verändert sich die Farbe oder die Schriftart. Wird darauf geklickt, verändert sich der Text oder der gesamte Verlauf der Geschichte – die Leserinnen und Leser geben ihre Beobachterrolle also ab und wandeln sich zum interaktiven Mitgestaltenden.