Post-Screen-Ära: Kommunikation ohne Display

Aktuelle Entwicklungen in der digitalen Welt zeigen, dass realwirkende Erlebnisse und authentische Interaktionen immer wichtiger hinsichtlich der Online-Kommunikation werden. Virtuelle Erfahrungen mit allen Sinnen verdrängen mehr und mehr die Notwendigkeit von Bildschirmen. Wir nähern uns dem Ende der Screen-Ära.

Sprechen, fühlen, hören – bislang nicht im Fokus digitaler Interaktion, aber durchaus auf dem Weg für grafische Displays eine ernstzunehmende Konkurrenz darzustellen. Schon jetzt werden viele nützliche Technologien angewendet, die uns den Beginn der Post-Screen-Ära einläuten:

Haptische Interaktion:

In-Ear-Kopfhörer ermöglichen bereits sowohl die auditive Darstellung von Optionen als auch die direkte Eingabemöglichkeit am Gerät.

Sprachbasierte Interfaces:

Mit Sprachassistenten wie Alexa oder Siri ist die Interaktion unabhängig von Displays möglich.

Gestensteuerung:

Automatisch öffnende Türen und gestengesteuerte Lampen stellen einen Bestandteil des sogenannten Smart-Livings dar.

Im Zuge dieses Wandels ist es wichtig, dass sich Marken an die neuen Interaktionsformen anpassen und entsprechende Strategien aufstellen, um die Kommunikation mit der Kundschaft auch ohne Display zu gewährleisten. Doch welche Mittel können das Personal Branding in der Post-Screen-Ära sicherstellen?

Markenerlebnisse jenseits des Screens

Üblicherweise behaupten sich viele Marken auf visueller Ebene und setzen auf Marketingstrategien, die über grafische Displays laufen. In Anbetracht der bevorstehenden Veränderungen im Bereich der digitalen Interaktion sind jedoch neue Maßnahmen zu Vermarktung nötig. Als Beispiel geht das sogenannte Sound Branding voran. Dabei geht es darum, eine Marke akustisch darzustellen und dadurch einen höheren Wiedererkennungswert zu erreichen. So ist es der Zielgruppe möglich, auch nach der Screen-Ära bzw. ohne visuelle Darstellung, eine bestimmte Marke wahrzunehmen.

Doch nicht nur die Art und Weise, wie Unternehmen wahrgenommen werden verändert sich vor dem Hintergrund der Post-Screen-Ära. Die Markenkommunikation mit potentiellen Kund:innen wird viel mehr darauf hinauslaufen, das menschliche Verhalten im Kontext der Interaktion besser zu verstehen. Mit der Integration verschiedenster Sinne, fällt es Unternehmen leichter, ein emotionales Profil der Kundschaft zu gewinnen und dementsprechend Marketingstrategien aufzustellen. Dieser Prozess wird auch als Emotion Tracking bezeichnet.

Herausforderungen bei sensorischer Markeninteraktion

Gerade zu Beginn der Post-Screen-Ära ist es wichtig zu unterscheiden, wann haptische oder sprachbasierte Interaktionen überhaupt nötig sind. Zu viele Interaktionsmöglichkeiten und Optionen, die sich vom Screen abkapseln, können abschreckend wirken. Hierbei ist es wichtig zu erkennen, welche Interaktionsarten für welche Zielgruppe zu welchem Zeitpunkt an welchen Schnittstellen optimal sind. Nicht die Umsetzung neuer Interaktionsformen soll im Fokus stehen, sondern die Stärkung der Verbindung zwischen Verbraucher:innen und Marke.

Außerdem ist zu berücksichtigen, welche technologischen Fortschritte die Post-Screen-Ära einleiten wird, welche interdisziplinären Lösungen Marken hinsichtlich der Umsetzung durchsetzen müssen und schließlich wie Verbraucher:innen mit den neuen Interaktionsformen umgehen werden.