Schnelllebig, aktuell, Inspirationsquelle und Sprachrohr – das sind die sozialen Netzwerke. Ohne tägliche Updates droht durch die Fluktuation, der Überblick und Anschluss verloren zu gehen. Für Unternehmen wie auch Influencer:innen kann der Druck, die soziale Präsenz aufrecht zu erhalten, neben dem normalen Tagesgeschäft schwerfallen. Das Planen und Posten kann einen beträchtlichen Prozentsatz der vorhandenen Zeit und Aufmerksamkeit einnehmen, die sich sinnvoller in die Erstellung neuer Konzepte und Inhalte einsetzen ließe und genau dort regelmäßig für Unterbrechungen sorgt. Die Lösung: Ein Social Media Kalender organisiert diese Arbeitsschritte. Ohne Postingplan ist ein professionell geführter Account mittlerweile undenkbar. Ob Facebook, Twitter, Instagram oder Snapchat – Beiträge werden hochwertiger, wenn sie vorausgeplant, strukturiert und terminiert werden. Für Zeitersparnis sorgt ein solcher Plan darüber hinaus auch.
Vorteile eines Postingplans
Vieles spricht für eine vorausplanende Strukturierung der Inhalte. Zum einen bietet sie einen Überblick über bestehende Projekte und verschafft Raum für notwendige Vorbereitungen. Optimierungsbedarf oder ein fehlender roter Faden werden so schnell entlarvt. Abwechslungsbedarf und Lücken werden ebenso aufgedeckt wie eine Überfrachtung von Terminen.
Dies steigert die Produktivität. Kleinschrittige Prozesse und die Vorfreude auf kommende Projekte erleichtern es, fokussiert und motiviert zu bleiben. Außerdem ist es sinnvoll, alle Prozesse an einem zentralen Ort zu überblicken, um realistisch einschätzen zu können, wie die eigenen Kapazitäten ausgeschöpft werden.
Durch die regelmäßige Planung und Vergleichbarkeit zu vergangenen Prozessen verbessert sich das Posting nahezu von allein. Fehlerquellen bleiben durch die Übersichtlichkeit selten unerkannt. Die Fehleranalyse drängt sich fast selbstständig auf. So hilft ein Postingplan auch gegen Vergesslichkeit und sich wiederholende Prozessfehler.
Schnelllebigkeit erscheint wie ein Synonym zu Stress, aber gute Vorbereitung beugt diesem Eindruck vor. Termine erscheinen nicht mehr plötzlich auf dem Kalender und notwendigen Planänderungen kann mehr Zeit eingeräumt werden, da alles Weitere bereits in Vorbereitung ist. Der Handlungsdruck kann somit so weit möglich abgefangen werden.
Die verschiedenen Hochzeiten der eigenen Zielgruppe zu bedienen, ist nicht immer leicht. Auch hier unterstützt ein Postingplan, indem er das eigentliche Posten übernimmt. Die zeitliche Ungebundenheit an die Plattform erlaubt einen ganz eigenen Workflow. Zu Zeiten mit hohem Interesse können Beiträge verlässlich gepostet werden. Die Follower können so eine Regelmäßigkeit erwarten, ohne dass die eigene Flexibilität eingeschränkt wird oder Influencer:innen zur Instagram-Spitzenzeit um 2 Uhr morgens zum Posten bereitstehen müssen.
10 Tipps für einen Postingplan
Zum Planen stehen verschiedene Online Tools zur Verfügung wie Google Docs Kalender, Organisationstools wie Trello oder eine Vielzahl professioneller, teils kostenpflichtiger scheduling tools wie Loomly, AgoraPulse, Sendible, Promo Republic, Hootsuite, Everypost oder Buffer. Grundsätzlich ist es sinnvoll, bei der Aufbereitung des Postingplans folgende Aspekte zu integrieren:
- Erfolgreiche Abwechslung der Themen wird in einem Postingplan ersichtlich und sollte für eine gute Performance angestrebt werden.
- Ein sinnvolles Datum unter Berücksichtigung von Feiertagen und Events, ggf. Aufhänger an den Trends #mondaymood oder #ThrowBackThursday kann über Erfolg und Niederlage des Beitrags entscheiden. Serien lassen sich gut bestimmten Tagen zuweisen, um eine Konsistenz im Plan aufzubauen und Verlässlichkeit bei den Followern zu erzeugen.
- Verlängerungen auf weiteren Kanälen, auf denen der Beitrag erscheinen soll, können mit dem passenden Postingplan direkt miteingebettet werden. Auch weitere Werbemaßnahmen und Budgets sollten schon zu Beginn eingeplant sein.
- Eine Übersicht über den aktuellen Status des Posts (geplant, in Bearbeitung, in Freigabe etc.) ist ein wichtiger Bestandteil eines Postingplans, um nicht in Zeitverzug zu geraten.
- Das Format des Posts (Text, Bild, Video, Post, Story, Karussel etc.) sollte abwechslungsreich und so komprimiert wie möglich sein. Für die optimale Formulierung kann sich hier durchaus ein paar Tage Zeit genommen werden.
- Es sollten Weiterleitungen oder Verlinkungen sowie sinnvolle Hashtags zu den Beiträgen bereits im Vorhinein mitgedacht und angelegt werden. Kooperationen können sich hier ebenfalls als bereichernd ergeben. So kann die Reichweite der Posts maximiert werden.
- Die richtige Postingzeit sollte unter Berücksichtigung der gewünschten Interaktion, Aufmerksamkeit und Plattform eingestellt werden. Facebook ist erwachsen geworden und weist seine aktivsten Zeiten im Verlauf des Tages auf. Twitter hat konkrete Stoßzeiten morgens, zur Mittagszeit sowie am späten Nachmittag. Instagram kennt keine Arbeitstage und spielt sich vor allem in den frühen Morgenstunden während des Zubettgehens oder Aufstehens sowie am späten Nachmittag ab. LinkedIn dagegen ist eine Plattform für Werktage und weist Stoßzeiten morgens, zur Mittagszeit und zur Feierabendzeit auf – ähnlich wie Twitter. Je nach Zielgruppe ergeben sich so unterschiedliche Hochzeiten.
- Einheitlichkeit und die Herausarbeitung eines eigenen Stils kann dank der Übersichtlichkeit eines Postingplans immer wieder hinterfragt und optimiert werden. Features wie die Erstellung einer Feed-Vorschau helfen, Beiträge harmonisch anzuordnen und in Farbe und Design abzustimmen. Attraktiv wird es dann, wenn die Regel: „Make the rules, break the rules“ offensiv dazu genutzt wird, besondere Beiträge hervorzuheben, indem sie aus dem Rahmen fallen. Dies führt gleichzeitig zur Unterhaltung der Follower, da auch sie überrascht sind und vermehrt aufmerksam den Kanal verfolgen werden.
- Um Stresssituationen zu vermeiden, ist es ratsam, sich einen Notfallplan für eventuelle Ausfälle anzulegen, z.B. Beiträge wiederholen oder abgebrochene Projekte fertigstellen, um sie als Reserve einsetzen zu können.
- Ein erfolgreicher Beitrag kann auch „gepusht“ werden, indem er zum zweiten Mal gepostet wird – vorausgesetzt er ist inhaltlich noch aktuell. Gibt es einen passenden Anlass, können so Lücken geschlossen oder erfolgreiche Beiträge noch gesteigert werden. Zu inflationär sollte dieses „Recycling“ allerdings nicht eingesetzt werden.
Grundsätzlich gilt bei allen Vorteilen: Jeder hat sein eigenes Empfinden für Zeitdruck. Dies sollte beachtet werden, wenn es darum geht, wie weit der Postingplan im Voraus angelegt wird und bis wann die Beiträge fertiggestellt sein sollten. Dies kann durchaus zwischen zwei Monaten und zwei Wochen rangieren, sollte aber in jedem Fall einen ausreichenden Vorlauf einbeziehen, um flexibel auf Herausforderungen reagieren zu können und die Kooperation oder den Ausfall von externen Personen zu integrieren – soweit dies benötigt oder gewünscht ist. So kann ein Postingplan maximal effektiv Zeit sparen und Ruhe für Kreativität und Qualität verschaffen.